Jens Kolb

Auszug aus der Examensarbeit:
"Faustball - Eine Untersuchung zu Problemen, Problemlösungen und Möglichkeiten einer Weiterentwicklung und Verbreitung"
(Jens Kolb, Oldenburg 2000)

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3. Darstellung der empirischen Untersuchung

3.3. Leitfaden des Experteninterviews mit Erklärungen

 

Fragenkomplexe:

3.3.1. Interview-Eröffnung   3.3.7. Lehrwesen
3.3.2. Bekanntheitsgrad   3.3.8. Ehrenamt
3.3.3. Verbreitung   3.3.9. Organisation
3.3.4. Medien   3.3.10. Finanzen
3.3.5. Nachwuchs   3.3.11. Interview-Abschluß
3.3.6. Schule      

Aus den Erläuterungen zum leitfadengestützten Experteninterview geht hervor, daß die folgenden Fragen im realen Interview nicht genau in dieser Form und nicht notwendig in der dargestellten Reihenfolge zu stellen sind. Aus dem Prinzip der Offenheit ist abzuleiten, daß das Interview in besonderer Weise auf den Befragten eingehen soll und somit der Interviewablauf im voraus schwer kalkulierbar ist. Gehen die Antworten der Experten in Richtungen, die von mir nicht antizipiert sind, muß versucht werden, flexibel darauf zu reagieren.

Nach FRIEDRICHS (1990, 227ff) ist es bei einem solchen offen geführten Interview wichtig, zwischen zwei Fragenkategorien zu unterscheiden:


· Schlüsselfragen und
· Eventualfragen

Schlüsselfragen sind Fragen, die im Interviewverlauf auf jeden Fall gestellt werden müssen - wenn auch nicht im gleichen Wortlaut, so doch vom Sinngehalt her. Wann diese Schlüsselfragen gestellt werden, muß der Interviewer während des Interviews entscheiden. Wichtig ist lediglich, daß im Interview alle Schlüsselfragen gestellt worden sind, damit eine Vergleichbarkeit der Expertenaussagen gewährleistet ist. Eventualfragen dagegen können je nach Interviewverlauf gestellt oder weggelassen werden - je nach Einschätzung des Interviewers.

Schlüsselfragen und Eventualfragen decken nicht die gesamte Breite der Fragen ab. Hinzu kommen ad-hoc-Fragen, die der Interviewer während des Verlaufs aus der Situation heraus stellt.

Die Schlüsselfragen sind fett gedruckt, die Eventualfragen im Normalschriftsatz. Die Fragen sind einzelnen Themenkomplexen zugeordnet.

Bevor der Fragen-Katalog eröffnet und erläutert wird, wird in einem Schaubild (Abb. 2) stichpunktartig ein Großteil der Einflußgrößen auf die Verbreitung der Sportart Faustball dargestellt. Dies soll vorab auf die einzelnen Bereiche aufmerksam machen und so das Lesen und Nachvollziehen erleichtern.



Abb. 2: Einflußgrößen auf die Verbreitung der Sportart Faustball in Deutschland
Quelle: Eigene Darstellung

In den folgenden Kapiteln werden die Fragen des Leitfadens dargestellt, im Anschluß an diese Schlüssel- und Eventualfragen eine kurzgehaltene Begründung für die Fragen mit dem Vorwissen des Forschers. Lange Ausführungen wären fehl am Platze, da in der Auswertung alle Details wiederholt werden (Kap. 4).

Fragenkomplexe:

3.3.1. Interview-Eröffnung   3.3.7. Lehrwesen
3.3.2. Bekanntheitsgrad   3.3.8. Ehrenamt
3.3.3. Verbreitung   3.3.9. Organisation
3.3.4. Medien   3.3.10. Finanzen
3.3.5. Nachwuchs   3.3.11. Interview-Abschluß
3.3.6. Schule      

3.3.1. Interview-Eröffnung

Um eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen, ist es zunächst wichtig, langsam in das Gespräch einzuleiten. Dazu bietet es sich an, zunächst den Grund und Sinn der Befragung darzustellen und zum Einstieg eine Frage zu stellen, die vom Befragten ohne große Probleme beantwortet werden kann (vgl. FRIEDRICHS 1990, 211). Als Intervieweröffnung würde sich eine Einleitung wie folgt anbieten:

· Im Rahmen meiner Examensarbeit beschäftige ich mich mit dem Thema Faustball. Sie als Experte wissen, daß die Randsportart viele Probleme hat. Diese Probleme versuche ich nun, durch eine Befragung von Experten möglichst umfassend zu erörtern. In einem weiteren Schritt möchte ich dann versuchen, auf Problemlösungsansätze zu stoßen, die eventuell zu einer Weiterentwicklung der Sportart und zu ihrer Verbreitung führen können. Dabei erwarte ich von ihnen natürlich keine Patentlösungen, die den Faustballsport populärer machen als König Fußball.

Um langsam in die Thematik einzuleiten, möchte ich zunächst einmal darauf eingehen, was den Reiz des Faustballspiels ausmacht. Sie sind begeisterter Faustballer. Wie sind Sie zu diesem Sport gekommen? · Welche Gründe sprachen dafür, Faustball langfristig auszuüben?

Diese ersten Fragen sind "Eisbrecherfragen" (DIEKMANN 1995, 414) und dienen dem "warming up" (DIEKMANN 1995, 414). Gleichzeitig werden positive Aspekte der Sportart Faustball und Einflußgrößen auf das langfristige Ausüben der Sportart herausgestellt.

3.3.2. Bekanntheitsgrad


· Aus ihrer Erfahrung heraus: Wie schätzen Sie den Bekanntheitsgrad des Faustballsports ein?
· Sie sind begeistert von dieser Sportart. Warum findet Faustball aber in der breiten Öffentlichkeit ihrer Meinung nach keinen großen Anklang?
· Wie kann der Bekanntheitsgrad verbessert werden?
· Wie schätzen Sie im Zusammenhang mit dem Bekanntheitsgrad das Image der Sportart ein?
· Wie kann einem negativen Image begegnet werden?
· Würden Sie Faustball als Leistungs- oder Breitensport charakterisieren?
· Hat die unterschiedliche Orientierung Auswirkungen auf das Image, also das Bild, das sich Außenstehende von der Sportart machen?
· Wie können die beiden Richtungen vereinbart werden?
· Ist eine (deutliche) Trennung zwischen Leistungs- und Hobbyfaustball anzustreben?
· Wie kann der Hobbyfaustball weiter ausgebaut werden?
· Sind Ansätze wie beim Volleyball mit Mixed-Mannschaften anzustreben als Alternative im Hobbybereich?
· Müßten neue Tendenzen aufgegriffen werden in Anlehnung an Trendsportarten, wie z.B. Streetbasketball, Beachvolleyball, o.ä.?

Trotz vieler Erfolge der Nationalmannschaften im Herren- und Damenbereich ist Faustball wenig bekannt. Die Sportart Faustball nimmt in der Organisation des DTB mit ca. 4,6 Millionen Mitgliedern nur einen Anteil von knapp einem Prozent ein (vgl. DTB: Jahrbuch 1999, 6). Hauptgründe für den geringen Bekanntheitsgrad sind die fehlende Präsenz im Schulsport und die geringe Medienpräsenz. Seit Ende der 60er Jahre ist Faustball kein fester Bestandteil des Schulsports mehr (vgl. Kapitel 2.1). Somit sind Kontakte der jungen Bevölkerung mit dem Faustballsport eher dem Zufall überlassen. Berührungspunkte mit dem Faustball können sein:
· Freunde oder Bekannte üben den Sport aus (durch die geringe Anzahl an Faustballern nicht sehr wahrscheinlich)
· eine Faustball-Veranstaltung wird gesehen
· Faustballberichte in den Medien Der Bekanntheitsgrad kann durch Werbung verbessert werden. Diese Werbung kann auf verschiedene Weise erfolgen: Mundprogaganda, Präsentation in der Öffentlichkeit (z.B. durch große Faustball-Turniere, Punktspieltage, Straßenfeste), Vorankündigungsplakate, Saisonhefte, Medienberichte, Integration in den Schulsport.

Ist eine Sportart wenig bekannt, wird sie oftmals durch Vorurteile beurteilt. Diesen Vorurteilen kann nur durch verstärkte Werbung und durch positive Präsentation des Faustballs erreicht werden. Das eventuell schlechte Image (Altherrensport, Ball über die Schnur) bildet sich teilweise durch die undeutliche Trennung vom Breiten- und Leistungssport. Es muß verstärkt darauf hingewiesen werden, daß Faustball auch Sport mit Leistungsanspruch ist. Gleichzeitig kann aber der Hobbyfaustball vorangetrieben werden, um den Sportlern gerecht zu werden, die einfach nur Spaß an der Bewegung haben möchten.

3.3.3. Verbreitung

· Ist eine Tendenz zu erkennen, wo sich Faustball am ehesten verbreitet hat - in Bezug auf städtische oder ländliche Gebiete?
· Was sind die besonderen Probleme in Großstädten, die gegen eine Verbreitung des Faustball sprechen?
· Anders herum gefragt: Was sind die Vorteile der kleinen Orte, die für eine Verbreitung des Faustballs dort sprechen?
· Teilweise sind ehemals große Faustballabteilungen ausgestorben bzw. verkümmert, beispielsweise der BTB Oldenburg, der seinerzeit jedes Jahr ein großes Faustballturnier veranstaltet hat. Welche Gefahren sehen Sie für die Faustballabteilungen?
· Wie kann diesen Gefahren begegnet werden?
· Welche Maßnahmen können innerhalb des Vereins getroffen werden?
· Wie können sich Vereine eventuell gegenseitig helfen?
· Welche Möglichkeiten haben Vereine, die Verbreitung des Faustballs voranzutreiben?
· Welche Werbeaktionen außer (reinen) Faustballturnieren können gestartet werden?

Wie in Kapitel 2 bereits festgestellt wurde, ist die Anzahl an Faustballspielern mit ca. 41.000 registrierten Aktiven als gering einzustufen. An den Vereinsnamen der Bundesligavereine kann abgelesen werden, daß die Verbreitung der Sportart Faustball eher in kleineren Ortschaften möglich ist. Als Beispiel seien die Faustball-Hochburgen des Landkreises Oldenburg genannt: Ahlhorner SV, TV Brettorf und SV Moslesfehn. Die Stadt Oldenburg hingegen hat keine nennenswerten Faustballabteilungen mehr. Von den Experten werden Aussagen zu Gefahren für Faustball-Abteilungen und zu Verbreitungsmöglichkeiten des Faustballs erhofft.

3.3.4. Medien

· Wie beurteilen Sie die Medienpräsenz des Faustballs?
· Wie sieht es in den einzelnen Bereichen aus: Fernsehen, Radio, Printmedien?
· Wie könnte die Präsenz erhöht werden?
· Sind bereits Aktionen in diese Richtung durchgeführt worden?
· Was können die einzelnen Vereine für die Erhöhung der Medienpräsenz tun?
· Was kann durch die Medien bewirkt werden?
· Hätte eine verstärkte Medienpräsenz Auswirkung auf die Verbreitung des Faustballs?
· Wie bewerten Sie das neue Medium Internet in Bezug auf den Faustballsport?
· Im Gegensatz zu den anderen genannten Medien ist das Medium Internet unzensiert. Welche Chance bietet dies dem Faustballsport?
· Welche Gefahren liegen darin?

Die Medienpräsenz des Faustballs ist sehr gering. Im werbewirksamen Medium Fernsehen wird die Sportart kaum gezeigt. Selbst Weltmeisterschaften finden kaum Beachtung. (Seltene) Fernsehberichte beschränken sich oftmals auf Regionalsendeanstalten - in der Sportschau beispielsweise sind Faustballberichte kein Thema. Im Videotext erscheinen die Ergebnisse der 1.Bundesliga-Nord zumindest auf N 3 - diese Informationen finden aber nur Eingeweihte.

Radioberichte bilden ebenso die Ausnahme. Bei den Printmedien existieren regionale Unterschiede. In überregionalen Zeitungen ist über Faustball, mit Ausnahme der Sportbild (Ergebnisse der 1.Bundesliga), nichts zu lesen. In Regionalzeitungen schwankt die Präsenz. In Faustball-Ballungsgebieten erscheinen relativ ausführliche Berichte (z.B. in der NWZ).

Medien haben zwei Funktionen bzw. Wirkungen: Einerseits berichten Medien aus Erwartung an Interesse der Bevölkerung an bestimmten Ereignissen. Andererseits erzeugen Medienberichte ihrerseits Interesse. Als Beispiel kann die Entwicklung im Tennis herangezogen werden. Durch die Berichterstattung über Boris Becker und Steffi Graf ist ein regelrechter Boom ausgebrochen. Durch die ständige Berichterstattung ist sowohl Zuschauerinteresse als auch Spielerinteresse geweckt worden. Das neue Medium Internet bietet dem Faustball eine große Chance. Durch die Unzensiertheit kann alles über die Sportart veröffentlicht werden. Zugleich besteht hierin aber auch eine Gefahr. Es besteht keine Qualitätskontrolle. Unbestrittener Vorteil des Internets ist der Bereich der elektronischen Post (email). Der Informationsfluß kann kostengünstig erhöht werden.

3.3.5. Nachwuchs

· Es ist aufgetreten, daß Vereine ihre Bundesligamannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen haben. Welche Gründe kann es dafür geben?
· Was kann dagegen unternommen werden?
· Gleichzeitig sind Vereine mit einer Bundesligamannschaft dazu verpflichtet, Nachwuchsarbeit nachzuweisen. Stellt die Nachwuchsarbeit ein großes Problem dar?
· Stellt es eher ein Problem dar, junge Leute für den Faustball zu gewinnen oder sie beim Faustball zu halten?
· Was kann zur Sicherung der Nachwuchsarbeit unternommen werden?
· Wie können speziell Jugendliche an den Verein und an Faustball gebunden werden?
· Reicht Training alleine aus?
· Welche Aktionen könnten zusätzlich angeboten werden, um die Jugendlichen an die Abteilung zu binden?
· Welche Erfahrung haben Sie in Bezug auf Eltern?

Die Verpflichtung zur Nachwuchsarbeit zeigt auf, daß Faustball in diesem Bereich Probleme hat. Selbst Bundesligavereine haben in diesem Bereich Schwierigkeiten. Dieses Problem ist aber nicht auf den Faustball beschränkt. Im heutigen Zeitalter der Schnellebigkeit und des Konsums wird es immer schwieriger, Jugendliche längerfristig für eine Sache zu begeistern.

3.3.6. Schule

· Faustball ist als Schulsport entstanden und war über Jahrzehnte fester Bestandteil des Sportunterrichts. Wie schätzen Sie die derzeitige Situation des Faustballs an Schulen ein?
· Ist Faustball ein sinnvolles Spiel für die Schule?
· Welchen Nutzen hätte die Faustballpräsenz im Sportunterricht für die Verbreitung des Faustballsports?
· Welche Gründe könnte es dafür geben, daß Faustball kein fester Bestandteil des Schulsports mehr ist?
· Was können Vereine konkret tun, um Lehrer für Faustball zu interessieren?
· Was halten Sie von Schulfaustballturnieren?
· Gibt es weitere Möglichkeiten, Faustball an Schulen zu präsentieren?
· Welche Werbeaktionen könnten an Schulen durchgeführt werden?
· Welche Möglichkeiten haben interessierte Lehrer, sich über Faustball zu informieren?
· Was könnte getan werden, um Lehrern die Informationssuche zu erleichtern?

In Kapitel 2 ist darauf hingewiesen worden, daß das ehemalige Schulspiel Faustball nicht mehr fester Bestandteil des Schulsports ist. Gleichzeitig ist aus den Erläuterungen hervorgegangen, daß eine Präsenz im Schulsport in direktem Zusammenhang mit der Verbreitung der Sportart steht.

3.3.7. Lehrwesen


· Wie schätzen Sie die derzeitige Situation im Lehrwesen ein?
· Im Lehrplan des DTB heißt es, das ein Grund der Verdrängung des Faustballs aus dem Schulsport die geringe Breite an Lehrmaterial war. Was sagen Sie dazu?
· Was müßte getan werden, damit neues Lehrmaterial erstellt werden kann?
· Wie schätzen Sie die Situation im Trainerwesen ein?
· Gibt es eine ausreichende Anzahl an ausgebildeten Trainern?
· Gibt es Hilfen für Trainer in den Vereinen, wie Trainingshandbücher o.ä.?
· Müßte in der Organisation der Trainerlehrgänge etwas verändert werden?

Es ist bereits angedeutet worden, daß ein Grund für die Verdrängung aus dem Schulsport die fehlende Erarbeitung von Lehrmaterial war (vgl. Kapitel 2). Auf diesem Gebiet besteht weiterhin ein Nachholbedarf. In Büchereien sind kaum Lehrbücher über Faustball zu beziehen. Ein weiteres Problem stellt die Ausbildungssituation von Trainern dar. Es finden keine bundesweiten Trainerlehrgänge statt. Die Trainerausbildung unterliegt den einzelnen Landesturnverbänden. Viele Vereinstrainer arbeiten ohne Lizenz.

3.3.8. Ehrenamt

· Über Jahre hinweg ist der wichtige Posten des Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit im Technischen Komitee Faustball des DTB nicht besetzt. Welche Gründe hat das?
· Faustball ist rein auf das Ehrenamt aufgebaut. Ergibt sich hieraus ein Problem?
· Mit ehrenamtlicher Arbeit wird oftmals unprofessionelle Arbeit verbunden. Wie beurteilen Sie das?
· Gibt es genügend freiwillige Mitarbeiter?
· Was kann getan werden, um zu freiwilliger Mitarbeit anzuregen?
· Müßte zur Verbreitung des Faustballs darüber nachgedacht werden, für einige Aufgabengebiete Geld zu bezahlen?

Faustball ist überwiegend auf Ehrenamt aufgebaut. Die Arbeit der Funktionäre und Spieler ist also freiwillig. Durch die gesellschaftliche Entwicklung wird es erschwert, freiwillig Tätige für die Vereins- und Verbandsarbeit zu finden. In vielen Vereinen lastet die gesamte Arbeit auf wenigen.

3.3.9. Organisation

· Faustball ist, wie Sie wissen, national im Deutschen Turnerbund organisiert, international im IFV. Wie würden Sie spontan die Organisation des Faustballs beurteilen?
· Sehen Sie Kritikpunkte im Organisationsbereich auf DTB-Ebene?
· Was könnte Ihrer Meinung nach verbessert werden?
· Die aktuelle Diskussion über die Änderung der Leinenhöhe bei den Frauen von 2m auf 1,90m hat deutlich gezeigt, daß in Deutschland die einzelnen Landesturnverbände ihre eigenen Faustballregeln aufstellen können - unabhängig vom Spielbetrieb in den Bundesligen. Wie beurteilen Sie dies?
· Im Gegensatz zu anderen Sportarten existiert kein einheitlicher Begriff des Minisportspiels Faustball. Warum nicht?
· Wenn Sie versuchen, das Faustballspiel zu erklären, stoßen Sie schnell auf die Problematik, daß es eine Vielzahl unterschiedlicher Regeln für verschiedene Klassen gibt, neben der generellen Unterscheidung zwischen Hallen- und Feldsaison. Wie beurteilen Sie dies?
· Wie beurteilen Sie den Informationsfluß innerhalb der Faustballgemeinde?
· Welche Probleme birgt ein schlechter Informationsfluß?
· Wie kann der Informationsfluß verbessert werden?

Faustball hat keinen eigenen Verband, sondern ist im DTB organisiert. Dadurch bestehen sowohl Vor- als auch Nachteile. Durch die Struktur haben die einzelnen Landesturnverbände sehr viel Macht. Das TK Faustball kann nur über den Spielbetrieb auf Bundesebene bestimmen. Die Länder organisieren ihren eigenen Spielbetrieb.

3.3.10. Finanzen

· Wie ist es im allgemeinen um die Finanzen im Faustball bestellt: Stehen finanzielle Engpässe der Weiterentwicklung und Verbreitung des Faustballs im Wege?
· Wie groß ist das Sponsoreninteresse im Faustball?
· Wie kann es gesteigert werden?
· Wie können Vereine die erheblichen Kosten für Bundesligamannschaften decken?
· Haben Sie schon vom Freundes- und Förderkreis Faustball gehört?
· Was halten Sie von der Arbeit des FFKF?

Der finanzielle Spielraum im Faustball ist sehr beschränkt. Besonders auf Bundesebene fehlen Gelder, nachdem im Jahre 2000 die BMI-Mittel ersatzlos gestrichen wurden (vgl. http://home.nordwest.net/Faustballsport/maerz.html). Die Zukunft der deutschen Nationalmannschaften steht in Frage.

3.3.11. Interview-Abschluß

· Was sagen Sie zur Aussage WOPP's? Der Zukunftsforscher sieht für den Faustballsport keine Zukunft.
· In der rückblickenden Zusammenfassung des Interviews: Welche Probleme würden Sie als die Hauptprobleme des Faustballs charakterisieren?
· Wo müßten als erstes Veränderungen durchgeführt werden?
· Welche Veränderungen können auf Vereinsebene durchgeführt werden?
· Welche Veränderungen können auf Verbandsebene durchgeführt werden?

Wie sicherlich zu erkennen ist, sind die einzelnen Bereiche teilweise nur oberflächlich behandelt. Da in der vorliegenden Examensarbeit der Gesamtkomplex "Faustball in Deutschland" thematisiert ist, kann eine tiefgreifende Analyse aller Gebiete nicht angestrebt werden (vgl. Problematisierung und Zielsetzung). Die Interviews sollen jeweils die Meinung der Experten zu den Hauptproblembereichen des Faustballs erkunden. Desweiteren haben die Experten die Möglichkeit, ausführlich auf einzelne Themen einzugehen.